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> Der Burj Khalifa mit seiner enormen Glasfront

Vom modernen Wohnraum und Kunst - die Rolle von Glas in der modernen Architektur

Dass das derzeit höchste Gebäude der Welt - der Burj Khalifa - ein Bau der Superlative ist, ist nicht neu. Aber wussten Sie, dass in dem 828 Meter hohen Turm 142.000 m2 Glasfläche verbaut sind? Das entspricht der Fläche von fast 20 Fußballfeldern. 

Warum Glas in der Architektur zum Statussymbol wurde und wie auch Sie Glas sinnvoll und stilvoll im eigenen Heim einsetzen und richtig zur Geltung bringen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Warum gilt Glas als Statussymbol?

Es muss nicht immer der Burj Khalifa sein: Von aufwendig gestalteten Fenstern in Kirchen oder Residenzen edler Familien wie etwa Schloss Nymphenburg in München bis zu Glasfronten moderner Bürohochhäuser oder Regierungsgebäude – Glas ist schon immer ein Zeichen von Wohlstand und Erfolg gewesen. 

Auch im Inneren von Gebäuden entfaltet Glas, richtig in Szene gesetzt, eine besondere Wirkung und wird in seiner kunstvollen Fertigung geschätzt, wie zum Beispiel in Form von Kronleuchtern, Spiegeln oder prunkvollen Trinkgefäßen. Ob als Einrichtungsgegenstand oder architektonischer Baustoff - aufgrund seines aufwendigen Herstellungsprozesses war die Verwendung von Glas in der Frühzeit der Menschheit nur wenigen vorbehalten und galt entsprechend als Statussymbol. 


Natürlich, traditionsreich und doch modern: Glas als Werkstoff

Glas als moderner Werkstoff in der ArchitekturGlas ist ein moderner Werkstoff, der gerne in der Architektur eingesetzt wird.


Bevor Glas zum Statussymbol wurde, war es vor allem ein Werkstoff. Bereits in der Steinzeit kannte und nutzten Menschen das Naturglas Obsidian, bei dem es sich um abgekühlte Lava handelt, als Feuersteine oder für die Herstellung von Werkzeugen. Auch durch Blitzeinschläge in sandigen Gebiete konnte Glas auf natürliche Weise entstehen. Über die Jahrhunderte lernten und perfektionierten Menschen die Glasherstellung und schufen immer neue Kunstwerke.

Die natürlichen Bestandteile, aus denen Glas hergestellt wird, werden in der sogenannten Schmelze bei hohen Temperaturen von um etwa 1.600 Grad Celsius zusammengeschmolzen. Je nach gewünschtem Endprodukt wird das flüssige Glas durch Walzen, Ziehen oder Blasen in die gewünschte Form gebracht. 

Bei zum Beispiel der Herstellung von Fensterscheiben wird das flüssige Glas in eine große Wanne gegossen, die mit flüssigem Zinn gefüllt ist. Da das flüssige Glas leichter ist als das Zinn, schwimmt es oben und kann später individuell zugeschnitten werden. Im Gegensatz zum schnellen Abkühlen der Glasmaße kann durch ein sehr langsames Abkühlen - dem sogenannten „Tempern“ - eine hohe Bruchsicherheit erzielt werden.

 

Lesetipp: Sind sie interessiert an der Herstellung von Glas, lesen Sie auch unseren Beitrag: „Glas Made in Bochum: Ein Insiderblick auf unsere Glasproduktion.“

 

Glas lässt sich gut mit anderen Materialien kombinieren, ohne dass es zu Wechselwirkungen kommt. Wie weiter oben beschrieben fand Glas schon früh Anwendung in der Architektur. Durch immer effizientere Fertigungsprozesse kann Glas heute in hoher Qualität und in großen Mengen hergestellt werden. 

Dabei kann der moderne Werkstoff in zahlreichen Formen, Farben und Musterungen produziert werden und ist - nicht zuletzt aufgrund seiner Wandelbarkeit und seinen energetischen Eigenschaften - aus dem privaten und öffentlichen Bau kaum mehr wegzudenken. So ermöglicht er immer neue Superlative der modernen Baukunst.


Die Stellung von Glas in der Architektur

Wie wir gesehen haben, hatte Glas schon früh architektonische Relevanz und verleiht Kirchen, Klöstern und Palästen aber auch modernen Regierungssitzen wie etwa dem Gebäude des Europäischen Parlaments bei Den Haag ihren besonderen Charme. Auch die üppige Glasfassade des bereits angesprochenen Burj Khalifa stellt ein weiteres modernes Beispiel für die Nutzung von Glas in der Architektur dar. 

Doch die beeindruckenden Glasfassaden sind mehr als bloße Hingucker. Durch spezielle Beschichtungen und in Kombination mit Verschattungs- und Belüftungssystemen speichern die Fassaden Wärme im Winter und liefern Schatten im Sommer. Somit tragen diese in hohem Maße zu einer energieeffizienten Bauweise bei. 

Glaskunst in Hamburg: die ElbphilharmonieGlaskunst in Hamburg: die Elbphilharmonie.


Durch die Weiterentwicklung von Produktionsprozessen und die Möglichkeit, auch großflächiges gebogenes Glas zu realisieren hat sich darüber hinaus neue gestalterische Freiheit für Architekten und Bauherren ergeben, ohne die etwa die geschwungenen Balkone der Elbphilharmonie oder die sogenannte Stöckelschuhkirche in der Gemeinde Budai im Westen Taiwans in Form eines 17 Meter hohen weiblichen Schuhs, nicht möglich gewesen wären. 

 

Lesetipp: Interessieren Sie sich auch für die weiteren Vorteile von Glas? Dann lesen Sie auch unseren Beitrag „Welche Eigenschaften und Vorteile hat das Material Glas?“

 

Glaskunst für zu Hause: So werten Sie Ihr Heim mit Glas auf

Doch die Weiterentwicklungen ermöglichen eine noch tiefgreifendere Optimierung von Glas. Dank Infrarotbeschichtungen sowie Beschattungs- und Belüftungssystemen kann Glas zum Beispiel auch bei höheren Außentemperaturen bedenkenlos eingesetzt werden. Der großflächige Einsatz oder gar die Konstruktion vollständiger Gebäude komplett aus Glas sind damit längst keine Zukunftsvision mehr.

Ihr Eigenheim ist freistehend oder Ihre Wohnung hoch gelegen und nicht von anderen Objekten und Gebäuden umstellt? Selbst, wenn es kein vollständiges Haus aus Glas sein soll, statten Sie Ihren Wohnraum beispielsweise mit einer großzügigen Glasfront oder großflächigen Fenstern aus und genießen den ungetrübten Blick und die Verschmelzung von Wohnung und Natur. 

Insbesondere in den Morgen- und Abendstunden lohnt es sich, das beeindruckende Lichtspiel zu genießen und hier Kraft und Energie für den Tag zu tanken oder einen anstrengenden Tag ausklingen zu lassen und zur Ruhe zu kommen. Auch ein Wintergarten aus Glas bietet eine tolle Möglichkeit, Außen und Innen miteinander zu verschmelzen und sich der Natur näher zu fühlen.

Und auch im Inneren von Gebäuden bieten sich Ihnen durch Glas verschiedene gestalterische Möglichkeiten. Aufgrund seiner Lichtdurchlässigkeit verleiht es Räumen eine angenehme, freundliche Atmosphäre und lässt sie größer und lebendiger wirken. 

Glasfenster im Treppenhaus etwa füllen den Wohnraum mit natürlichem, warmem Licht, das die Stimmung hebt. Farbiges Ornamentglas zaubert ein bezauberndes Lichtspiel, an dem Sie sich kaum satt sehen werden. Nicht nur ist das Licht- und Farbenspiel beeindruckend schön und beruhigend - die Muster und Formen sind einzigartig und machen Glas im eigenen Wohnraum zum Kunstobjekt. 

Mit durchsichtigen oder wahlweise auch undurchsichtigen Trennwänden oder kreativen Schiebeelementen setzen Sie nicht nur optische Akzente, sondern verleihen Räumen bei Bedarf im Handumdrehen zusätzliche Weite. So lassen sich Räume und Wohnbereiche optimal voneinander trennen, ohne diese unnötig zu verschatten. 

Auch diese Trenn- und Schiebeelemente lassen sich mit gemustertem Ornamentglas gestalten, um zusätzlich mehr Farben und Formen in den Räumen entstehen zu lassen. Durch gläserne Einrichtungsgegenstände wie Vasen, Schalen oder auch Kronleuchter runden Sie die Gestaltung Ihres Wohnraums ab. 


Die Vorteile von Glas gegenüber Holz

Neben Glas hat auch Holz seinen verdienten Platz in der Architektur beziehungsweise in der Gestaltung von Innenräumen. Jedoch bietet das Material Glas einige entscheidende Vorteile. 

  1. Während Holzelemente oftmals eher traditionell wirken, lässt Glas Gebäude und Wohnräume hell, modern und „clean“ erscheinen. Es ist extrem wandelbar und kann in nahezu jede erdenkliche Form gebracht und in einer Vielzahl an Farben hergestellt werden.

  2. Zudem ist transparentes Glas lichtdurchlässig, sodass bis zu 80 Prozent des natürlichen Tageslichts ins Innere von Gebäuden gelangen und dort eine einladende und gemütliche Atmosphäre erzeugen.

  3. Im Gegensatz zu Holz verwittert Glas nicht - Regen, Schnee, Sonneneinstrahlung und andere Umwelteinflüsse verändern dessen Eigenschaften und Erscheinungsbild nicht. Auch kann keine Feuchtigkeit in das Gebäude eindringen. Bei entsprechender Herstellung ist Glas äußerst temperaturbeständig und lässt sich beispielsweise in der Küche oder im Wohnzimmerkamin verbauen.

  4. Weiterhin ist Glas besonders formstabil. Während etwa Holzmöbel in feuchten Umgebungen wie dem Badezimmer aufquellen und zudem durch permanente Sonneneinstrahlung ihre Farbe mit der Zeit verändern können, machen Glasmöbel diese Einflüsse nichts aus.

  5. Zu guter Letzt ist es nahezu unmöglich, dauerhafte Flecken und Rückstände auf Glas zu hinterlassen. Dreck und Schmutz lassen sich leicht entfernen, ohne dass dabei Kratzer auf der Glasfläche entstehen. Auch besticht Glas mit seiner hygienischen Oberfläche: Keime, Viren und Bakterien aber auch allergieauslösende Pollen bleiben deutlich schlechter an der glatten Oberfläche haften und lassen sich von dort auch einfacher wieder entfernen.

Lesetipp: Sie möchten erfahren, wie sich Glas schonend reingen lässt? Dann lesen Sie auch unseren Beitrag: „Glas reinigen: Mit diesen Tipps werden Ihre Fenster streifenfrei sauber.“

 

Glaskunst für zu Hause

Der Burj Khalifa ist mit seiner riesigen Glasfläche einzigartig und zeigt eindrucksvoll, wie sich Glas in der modernen Architektur einsetzen lässt. Doch auch in Ihrem eigenen Wohnraum können Sie Glas gestalterisch einsetzen und wunderschöne Akzente setzen. Sie profitieren nicht nur von der individuellen Optik, sondern auch vom beeindruckenden Licht- und Farbspiel, dass einfallendes Tageslicht durch Glaselemente jeden Tag in Ihrem Zuhause entstehen lässt. 


Titelbild von ZQ Lee. Weitere Bilder von Just Another Photography Dude und Lennart Schneider.

 

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